Die Voraussetzungen schaffen für Hyperautomatisierung (2023 Prediction #6)

Unternehmen und Organisationen automatisieren auf breiterer Front – auch immer mehr kritische Elemente ihrer Betriebsabläufe. Hierbei stoßen viele an Grenzen, da ihnen die grundlegenden Bausteine fehlen, um dies effektiv und effizient umzusetzen.

Für viele ist das ultimative Ziel die Automatisierung von Ende-zu-Ende-Prozessen, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Endkunden oder Endnutzer. Überlastete Mitarbeiter sollen von eintönigen manuellen Aufgaben befreit werden. Dies wird oft „Hyperautomatisierung“ genannt.

Die meisten Automatisierungsprojekte konzentrieren sich jedoch bisher auf die Digitalisierung einzelner Prozesse oder Teilprozesse, und aufgrund mangelnder Governance werden Automatisierungslösungen bisher meist eher taktisch als strategisch eingesetzt. Schnelle Erfolge in einzelnen Abteilungen oder Silos verpuffen, ohne zu Verbesserungen auf breiterer Ebene beizutragen.

Die Unternehmenslenker überdenken ihren Automatisierungsansatz, und Prozessorchestrierung entwickelt sich immer mehr zum Trendthema. Während die meisten Automatisierungslösungen einzelne Aufgaben abdecken – d.h. sie ermöglichen die Erledigung einzelner Tätigkeiten wie bspw. Scannen von Dokumenten oder Bestellfreigaben ohne manuelles Eingreifen, liegt bei der Orchestrierung der Schwerpunkt auf der Automatisierung mehrerer Aufgaben, um komplette Prozesse abzudecken.

In erster Linie soll durch Orchestrierung der Teufelskreis durchbrochen werden, in dem viele Automatisierungsstrategien feststecken: sie nutzen einfach einen Bot für manuelle Aufgaben, die bisher von Mitarbeitern erledigt wurden. Dadurch lassen sich zwar bestimmte kurzfristige Kosteneinsparungen erzielen, die Automatisierung bezieht sich jedoch auf isolierte Aufgaben, ohne jede Abstimmung mit anderen Teilprozessen. Dies bietet nur begrenzte Vorteile. Die Konzentration auf einzelne Aufgaben führt häufig dazu, dass Unternehmen und Organisationen mehrere Aufgaben eines bestimmten Prozesses auf verschiedene Arten automatisieren, zugeschnitten auf die Anforderungen einzelner Mitarbeiter. Die Orchestrierung liefert hier eine Klammer, die parallel zu den Bots für verschiedene Aufgaben einen einheitlichen Workflow schafft.

Durch die Beschäftigung mit Prozessorchestrierung können Unternehmen und Organisationen auch feststellen, ob ihre Geschäftsprozesse auf der Höhe der Zeit sind oder durch veraltete Abläufe behindert werden, nach dem Motto „so haben wir das immer gemacht“. Wird dieses Verhalten durch Orchestrierung infrage gestellt, lassen sich noch mehr Effizienzgewinne erzielen.

Durch die Prozessorchestrierung können Unternehmen die Silos oder Abteilungsschranken überwinden, mit denen viele Automatisierungsinitiativen zu kämpfen haben. Wenn Unternehmensstrategen Process Mining anwenden, wird ihnen schnell klar, dass viele verschiedene bewegliche Elemente der Organisation betroffen sind und dieses Thema mit einer Datenbank, einer Anwendung und einem Bot nicht umfassend gelöst werden kann. Die Orchestrierung sorgt für ein harmonisches Zusammenspiel dieser verschiedenen zugrundeliegenden Technologien, so dass sich Aktivitäten automatisieren lassen, die mehrere Unternehmensbereiche betreffen.

Prozessautomatisierung wird vielen Unternehmen die operative Effizienz und Resilienz ermöglichen, die sie angesichts des immer unberechenbareren wirtschaftlichen Umfelds brauchen. 2023 wird sich die Prozessorchestrierung zu einem wichtigen Baustein für künftigen Erfolg entwickeln.

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