Application Management und Infrastrukturkonsolidierung in der digitalen Fabrik – mehr digitale Effizienz im Edge-Bereich der Fabrik (2023 Prediction #4)

Fabriken haben heute stark verteilte IT-Infrastrukturen. Nicht selten nutzen Unternehmen hunderte oder sogar tausende von Industrie-PCs für verschiedenste Zwecke in ihren Fabriken. Das macht das IT-Infrastruktur- und Anwendungsmanagement sehr komplex. Kunden, die die Komplexität und Kosten ihrer IT-Infrastruktur im Bereich Betriebstechnik reduzieren möchten, haben im Prinzip zwei Optionen.

Sie können zum einen natürlich lokale Rechenkapazitäten reduzieren oder abschaffen und sie stattdessen aus der Cloud beziehen. Dies ist jedoch unter Umständen mit Blick auf Latenzzeiten, Kosten, Datenschutz und Compliance nicht die beste Option für Fertigungsunternehmen.

Diese Unternehmen interessieren sich sehr für die Konsolidierung von Edge-Computing-Kapazitäten in der Fabrik, die verschiedene Vorteile bietet: Effizienzsteigerung durch Reduzierung von Hardware-Kosten und Energieverbrauch sowie einfachere (Neu)zuweisung von Infrastrukturressourcen. So wollen sie den ständig wachsenden Bedarf an IT-Ressourcen für neue Anwendungsfälle in der Fabrik bewältigen. Ein Beispiel hierfür ist die zunehmende Nachfrage nach visueller Qualitätskontrolle auf Basis von KI im Edge-Bereich.

Neben Vorteilen im Infrastrukturbereich profitieren Unternehmen auch beim Anwendungsmanagement. Genau wie in der Cloud spielen Microservice-Architekturen und Container-Technologie eine immer größere Rolle bei der Vereinfachung des Anwendungsmanagements im Edge-Bereich. Darüber hinaus ermöglicht Container-Orchestrierung (Kubernetes) neben dem Container-Management im Edge-Bereich auch die einfache, anbieterunabhängige Integration von Cloud-Infrastrukturen. Das ebnet den Weg für das anbieterunabhängige Management von hybriden (Edge & Cloud) und Multi-Cloud-Umgebungen (Edge plus mindestens zwei Cloud-Infrastrukturen). Wir sehen enormes Interesse, vor allem seitens großer europäischer Fertigungsunternehmen, z.B. im Automobilbereich, die die Edge-Computing-Architekturen in ihren Fabriken vereinfachen möchten. Wir gehen davon aus, dass sich noch mehr Hersteller diesem Trend anschließen.